März – Juni 2025
Staged for Elsewhere: Übergänge und Verwandlungen
Staged for Elsewhere präsentiert Werke von Laura Badertscher und Nici Jost, die sich mit Übergangsmomenten auseinandersetzen.
Laura Badertscher zeigt Figuren in einem Schwebezustand, die auf einen Aufbruch oder eine Veränderung vorbereitet scheinen. Ihre Malerei integriert bewusst das Fragmentarische und Unvollendete.
Nici Josts Arbeiten nutzen Pink als Erfahrungs- und Deutungsraum. Unter der ästhetischen Oberfläche verbirgt sich eine kritische Auseinandersetzung mit Rollenbildern und gesellschaftlichen Projektionen. Pink dient als Werkzeug, um Zuschreibungen sichtbar zu machen.
Gemeinsam thematisieren die Künstlerinnen Schönheit als Strategie, Rückzug als Geste und Innehalten als Möglichkeit. “Staged for Elsewhere” inszeniert das Dazwischen – zwischen Sichtbarkeit und Verschwinden, Pose und Bewegung, Hier und einem imaginierten Anderswo.
Über Laura Badertscher
Die schweizer Künstlerin Laura Badertscher bewegt sich in einer figurativen Praxis mit starkem Fokus auf den menschlichen Körper. Im Zentrum ihrer Arbeit steht das Spannungsfeld zwischen Schönheit und Fremdheit der menschlichen Existenz sowie deren Darstellung in Kunstgeschichte, Popkultur und Alltagsmedien. Ihre Bildwelten entstehen auf Basis von vielfältigem Referenzmaterial – Zeitungen, Magazine, Postkarten oder digital generierte Bilder – und setzen sich kritisch wie spielerisch mit der Ikonografie des Körpers auseinander.
In den letzten Jahren widmete sich Badertscher verstärkt dem Genre des Aktes und dessen ambivalenter Repräsentationsgeschichte. Indem sie ikonische Motive mit banalen oder absurden Momentaufnahmen kontrastiert, entwickelt sie eine Bildsprache, die gleichermassen verführerisch, humorvoll wie irritierend sein kann. Ihre Malerei versteht sich als Reflexion über die vielschichtige Tradition der Figuration und deren Relevanz im zeitgenössischen Diskurs. Badertscher studierte an der National Art School in Sydney, wo sie 2018 den Master of Fine Arts abschloss. Nach mehreren Jahren in Australien kehrte sie 2019 nach Zürich zurück. Ihre Arbeiten wurden national und international
ausgestellt, zuletzt u. a. bei Beyond the Closet (Anggrek Agency, Zürich, 2025), Einsichten 2024 (Kupper Modern, Zürich), im Rahmen des Zurich Art Weekend (Sihlquai 253) sowie in der Duo-Ausstellung Radi Kahlo & Laura Badertscher bei MATERIAL, Zürich. In 2023 präsentierte sie ihre Einzelausstellung FRESH im Kabinett Visarte Zürich. 2019 war sie Finalistin der Naked & Nude Art Prize Exhibition in Australien. 2021 erhielt sie einen Förderbeitrag der Fondazione Silene Giannini, und ein Werk wurde in die Sammlung des Historischen Museums Baden aufgenommen. Badertscher lebt und arbeitet in Zürich.
Über Nici Jost
Nici Jost ist eine schweizerisch-kanadische Konzept- und Multimedia-Künstlerin, deren künstlerische Praxis tief in der anhaltenden Auseinandersetzung mit der Farbe Pink verwurzelt ist. Ihr „Pink Colour System“ ist ein langfristig angelegtes, forschungsbasiertes Projekt, das die vielschichtige Natur der Farbe Pink untersucht – ihre charakteristischen Eigenschaften, unterschiedlichen Bedeutungen sowie ihre sozio-politische Resonanz. Jost nutzt Pink als analytisches Werkzeug, um kulturelle Komplexitäten und die Rolle des Individuums in einer schnelllebigen, technologisch
geprägten Welt zu hinterfragen. Dabei zielt sie darauf ab, traditionelle Wahrnehmungen zu durchbrechen und zur Selbstreflexion anzuregen.
Mithilfe von multimedialen Ausdrucksformen – darunter Fotografie, Videoinstallationen und immersive Raumkonzepte – schafft Jost multisensorische Erlebnisse, die die räumliche Wahrnehmung des Publikums herausfordern. Der transformative Einsatz der Farbe Pink verändert die Beziehung der Betrachtenden zu ihrer Umgebung und überbrückt die Grenzen zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, zwischen Alltäglichem und Außergewöhnlichem.
Jost absolvierte 2016 den Master of Arts in Fine Arts am Institut Kunst Gender Natur der HGK FHNW in Basel sowie 2010 den Bachelor of Arts in Medienkunst an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Aarau/Basel. Bereits 2008 absolvierte sie ein Praktikum bei der renommierten Künstlerin Pipilotti Rist in Zürich.
Für ihre Arbeit erhielt sie mehrere Auszeichnungen, darunter 2015 den Kulturpreis der Alexander Clavel-Stiftung sowie ein Förderstipendium des Aargauer Kuratoriums. 2018 war sie Artist-in-Residence im Swatch Art Peace Hotel in Shanghai, wo sie neue Pinknuancen wie „Peach Pink“ und „Silent Pink“ entwickelte – eine Reflexion über die kulturelle Bedeutung von Pink in der chinesischen Bildkultur.
Josts Werke wurden national wie international ausgestellt. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen zählen „From West to East to Space“ im Artstübli Basel (2024), „Mika – The Celestial Odyssey“ in der Lechbinska Gallery Zürich (2023), „Extract“ an der AXA Ausstellungsmauer in Winterthur (2022) sowie „Land of Peach Blossom“ im Kunstraum Baden (2021). Frühere Arbeiten wie „Silent Pink“ wurden 2018 im Rahmen des Swiss Incubator in Tianjin (China) präsentiert. Ihre Werkreihe „Instinctive Desire“ wurde zwischen 2016 und 2017 in verschiedenen Schweizer Galerien gezeigt.
Nici Jost lebt und arbeitet im Kanton Aargau.